Chronik der Feuerwehr Jengen

Auf Anregung des königlichen Bezirksamtes Kaufbeueren wurde am 12. Dezember 1875 im damaligen Schulhaus in Jengen eine Gemeindeversammlung einberufen. In dieser Versammlung wurde die Freiwillige Feuerwehr aus der Taufe gehoben.

Es traten dieser sofort 45 Mann bei und im Jahre 1876 wuchs sie bereits auf 65 Mann an.

Der damalige Bürgermeister Zientner und der Schreinermeister Georg Fichtl waren bei dieser Gründung die federführenden Männer. Bei der 1. Übung im Jahre 1876 war auch der Bezirksamtmann aus Kaufbeuren anwesend, welcher lobende Worte und die Anerkennung für die junge Wehr aussprach.

 

Die erste Führung der Feuerwehr setzte sich wie folgt zusammen:

 

Vorstand:                         Georg Fichtl
Kommandant:                  Martin Schweiger
Adjudant:                         Franz Trautwein
Kassier /Schriftführer:    Viktor Gerum

 

Chronologische Vorgeschichte

1876    

Schon drei Monate nach der Gründung wurde bereits eine Saug- und Druckspritze zum Preis von 2017 Goldmark gekauft, dazu sonstige Ausrüstungsgegenstände für 1500 Mark.

1885

Die Wehr hat bereits eine Stärke von 67 Mann erreicht, so konnte noch eine weitere Saug- und Druckspritze mit Schlauchwagen angeschafft werden.

1903

Stirbt der erste Vorstand und Mitbegründer des Vereins Georg Fichtl

1906

Am 9. September gegen 2 Uhr schlug während eines Gewitters ein Blitz in das Anwesen von Martin Schwaiger. Der Blitz hat nicht gezündet, somit bleibt der Schaden gering.

1907

Anschaffung einer Gespann-Saug- und Druckspritze

1908

Am 25. August Totalbrand im Anwesen Hausnummer 20 bei Anton Weiß. Auch die Nachbarwehren aus Ummenhofen, Lindenberg, Weinhausen und Hausen kamen zur Hilfe.

1914

Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 1. August. Viele unserer Wehrmänner werden eingezogen und zu den Waffen gerufen. Die Feuerwehr wird dadurch sehr geschwächt, viele kommen nicht mehr nach Hause

1921

Brand im Anwesen Georg Kohler. Das gesamte Wirtschaftsgebäude wird eine Raub der Flammen.

1924

Am 16. August wird wiederum Feueralarm gegeben. Der zum Anwesen Johann Kees gehörende ca. 70 Meter entfernte Stadel brennt durch Blitzschlag vollständig nieder.

1925

Bei einem starken Gewitter am 2. Juni schlägt der Blitz in das Anwesen Heinz Schneidenberger. Das Feuer greift, begünstigt durch einen Sturm, sehr schnell um sich und setzt das unmittelbar danebenstehende Wirtschaftsgebäude von Ignaz Berkmüller in Brand. Beide Anwesen wurden vollständig eingeäschert.

1926

Am 31. Januar konnte die Freiwillige Feuerwehr in 50jähriges Bestehen feiern, bei dem der Kommandant Josef Hörer dem Altbürgermeister Martin Kees das Ehrenzeichen für 50jährige Mitgliedschaft überreichen konnte.

1929

Am 4. Dezember brennt das Anwesen von Konrad Luxenhofer Hausnummer 38. Brandursache: spielende Kinder.

1930

Am 6. Juli schlägt der Blitz wieder in den selben Stadel von Johann Kees wie sechs Jahre zuvor ein. Das Gebäude brennt vollkommen aus.

1931

Am 10. September um 1 Uhr nachts brennt das Anwesen von Josef Schuster vollkommen nieder. Ursache: Brandstiftung

1933

Kommandant Karl Haibl tritt aus politischen Gründen zurück. Es wurden keine Wahlen mehr durchgeführt, die Vereine verlieren ihre Eigenständigkeit.

Xaver Reggel wird zum Kommandant bestimmt. Auch der Vorstand Johann Kees wird abgelöst. Neuer Vorstand ist Alexander Kerschmaier.

1934

Am 3 März in der Früh steht das Ökonomiegebäude von Josef Schuster in hellen Flammen. Brandursache: unbekannt

1939

Karl Haibl wird zum Kommandant und Vorstand bestimmt. Danach beginnt der schreckliche Krieg.

1943

Am 31. Januar bricht beim Anwesen Johann Hölzle Feuer aus. Vom Besitzer kann nur ein Ochse und ein Pferd gerettet werden, das übrige Vieh kommt in den Flammen um.

1945

Der Krieg geht zu Ende, viele kehren nicht mehr heim. Ein Neuaufbau beginnt. Im Mai wird eine Motorspritze TS 8 mit Anhänger gekauft.

1946

Andreas Wiedemann wird zum Kommandanten bestimmt.

1947

Am 5. Februar werden erstmals wieder reguläre Wahlen abgehalten. Andreas Wiedemann ging als Vorstand und Kommandant hervor.

1950

Es ist ein Brand zu verzeichnen. Im Anwesen von Franz Wagner bricht Feuer im Dachstuhl aus. Der Dachstuhl brennt vollkommen aus. Die Feuerwehr war hier in großer Gefahr, weil das Gebäude unter einer 10.000 Volt Überlandleitung gebaut war.

 

Am 25 November beging die Wehr feierlich ihr 75jähriges Jubiläum, bei dem auch Kreisbrandinspektor Erdt aus Kaufbeuren anwesend war.

1967

Die jahrelangen Bemühungen von Kommandant Franz Tröber eine neue Fahne für die Wehr anzuschaffen finden ihre Erfüllung. Die Weihe der neuen Fahne wird feierlich begangen. Es fand das erste Leistungsabzeichen von drei Gruppen statt. Seither werden die Leistungsabzeichen in regelmäßigen Abständen abgelegt.

 

Brand bei Theo Völk in der Ziegeleistraße. Der landwirtschaftliche Teil des Anwesens und der Stall wurden zerstört, das Wohnhaus konnte gerettet werden.

1975

Das 100jährige Gründungsfest, verbunden mit der Weihe des neuen Feuerwehrfahrtzeugs LF 8, wird gefeiert. Am 22. Juni beim Festgottesdienst nahm der Geistliche Rad Monsignore Schönmetzler die Weihe des Fahrzeugs vor. Bei dem am Nachmittag stattfindenden Festzug beteiligten sich die Vereine der Gemeinde und viele auswärtige Feuerwehren.

1977

Der erste Ausflug der Feuerwehr wurde nach Cavalese gestartet. Es war ein voller Erfolg. Organisiert wurde er vom damaligen Kommandanten Martin Wohlfart.

1979

Es wurden vier neue Atemschutzgeräte PA 80 angeschafft und zwei Aktive zu einem Atemschutzlehrgang nach Würzburg in die Feuerwehrschule geschickt. Unsere Männer der ersten Stunde waren Alfred Forstner jun. und Martin Bucher.

1981

Wurde am 1.Mai erstmals wieder ein Maibaum aufgestellt. Viele freiwillige Helfer haben dazu beigetragen, dass dieses Brauchtum in unserer Gemeinde wieder eine feste Säule wird.

1985

110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Jengen wir mit einem Festzelt vom 12. bis 15 Juli gefeiert.

1991

Brand bei Haider Hans in Jengen, Kardinalstraße. In dieser eisigen Nacht hatte es minus 20 Grad. Das Feuer war schnell gelöscht.

1992

Beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ rückten wir dem Feuerwehrhaus mit Farbe und Pinsel zu Leibe. Im Gemeindehaus stellten wir unserer Vereinsgeschichte aus. Unsere alte Spritze kam am Feuerwehrhaus zu neuen Ehren.

1994

Bei der Neugründung des Kreisfeuerwehrverbandes am 15. April nimmt Kommandant Bucher teil. Die Feuerwehr Jengen ist Gründungsmitglied des Kreisfeuerwehrverbandes.

1997

Bei der Sportplatzeinweihung des FC Jengen vom 25. bis 27. Juli beteiligt sich die Fahnenabordnung und Mannschaft.

1999

Auf Anregung der Feuerwehr fasst der Gemeinderat den Beschluss ein neues Feuerwehrauto LF8/6 anzuschaffen und ein neues Feuerwehrhaus zu bauen.

 

Bei Jahrhundert-Hochwasser sind wir vom 21. Mai bis 24. Mai ca. 2000 Stunden im Einsatz.

 

Es wird mit dem Umbau des Raiffeisenlagers zum neuen Feuerwehrhaus begonnen.

2000

Die Bauarbeiten am neuen Feuerwehrhaus laufen auf Hochtouren. Der Termin für die Jengener Festtage wird festgelegt. Die Vorbereitungen für das in diesem Rahmen gefeierte Gründungsjubiläum laufen auf Hochtouren. Die Segnung des neuen Feuerwehrhauses und die Fahrzeugweihe soll am 17. Juni stattfinden.